Osternacht, 19./20.04.2025, 1.Thess. 4,13-18, Stadtkirche, Jenny Müller
1.Thessalonicher 4, Vers 13-18 - Von der Auferstehung der Toten
Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.
Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen.
Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind.
Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst.
Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit.
So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.
„Wir die wir lebendig sind“
Wir stehen hier in deinem Raum und deiner Zeit,
Sind bei dir geweiht,
Du bist der, der bei uns bleibt.
Das nennt man Ewigkeit.
Ewigkeit in Raum und Zeit.
Und da ist einer, der uns alle vereint:
„Jesus Christus- gestern, heute, und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8)
Durch alle Momente, die wir fast vergaßen,
durch alle Geschichten, die wir uns anlasen
durch alle Himmel, die wir gesehen,
durch alle Sprachen, die wir verstehen,
durch alle Liebe, die wir gegeben,
durch all die Hoffnung, die wir hegen,
durch allen Glauben, der uns bewege.
Da bist und bleibst Du.
In jedem Hause, in dem du lebst, du am Kreuze in der Mitte stehst.
Das Kreuze an der Kirchenwand,
was man im Dunkeln kaum erkannt,
oder dass Kreuze an der Straßenecke,
wo du mich und mein Herz im Vorbeifahren auferweckest.
Das Kreuze in alten Büchern, die wir wälzten,
oder auf dem Gipfel, wo der Himmel ist am hellsten.
Du am Kreuz, das zieht sich durch alle Zeit- ich denke das nennt man wohl Ewigkeit.
Und doch bist du mir, mein lieber Jesu,
nach unendlichen Studien und verstohlenen Blicken,
nach meiner Herzens-Sehnsucht, die auf dich projiziert,
nach meiner Lösung, die durch dich portraitiert-
und doch bist du mir da am Kreuze, mein lieber Jesu, nicht geheuer.
Nicht geheuer, wie du quälend da hängst- an jedem erdenklichen Kirchengemäuer.
Ja, na klar- da ist Demut, Trauer und Dankbarkeit in meinem Blick, immer dann, wenn ich dich da am Balken erblick.
Da ist Verbundenheit mit der Vergangenheit,
mit allen Seelen, die bei dir in allen Gezeiten am Kreuze stehen.
Doch geht es mir nicht in meinen Kopf, dass da hängt ein Kreuz,
was mir soll -Liebe- einbläuen.
Dass da mich anstarrt der Schmerz, und keine voll Glaube bebendes Herz.
Dass der bitterste Moment in deinem Leben, muss in aller Welt breitgetreten,
muss uns verfolgen durch Raum und Zeit, als hätt es kein besseres Portrait von dir gegeben für die Ewigkeit.
Du ziehst dich mit allem Schmerz von Sekunde zu Sekunde, von Epoche zu Epoche, von Kirchenwand zu Kirchenwand- und ich frage mich- hat das Kreuz-Symbol nicht deine Wahrheit verkannt?
Wenn dein Anblick einen Kloß in meinem Hals schnürt,
wenn ich mich fühl traurig von dir berührt,
wenn du verkörperst den Tod und nicht die Lebendigkeit,
sag wie kann ich dann mit dir lebendig sein, hier in meiner Zeit?
Es ist das Gefühl, dass dieses ewige Symbol nicht mehr passt in unsere Zeit,
dass wir eigentlich warten auf einen Superheld, der gegen alles ist gefeit,
der für uns streiten würde in jedem Fight,
einer bei dem sich eine Macht-Pose an die nächste reiht.
Doch stattdessen, hängst du da demütig, verletzlich und klein. Erträgst du den Schmerz still, dein Herz so rein- sag wie soll, kann, darf ich bei dir sein?
Du am Kreuze gefangen in einem inneren Streit- so darf ich denn nur zu dir kommen, wenn in mir bebt das Leid?
Wie kannst du mich trösten, wenn die Trauer ist bei dir selbst am größten?
Wie kann ich glauben, dass du mich befreist, wenn du am Kreuze selbst bist weit entfernt vom Höchsten?
Wie willst du mir Hoffnung geben, wenn das Kreuze mir alle Hoffnung nehme?
Wie will ich glauben du bist auferstanden und lebendig, wenn du bist starr und nicht wendig?
Doch wenn wir heute mal unsere weltlichen Augen verschließen und dich nur mit unserem Herzen ansehen,
wenn wir einen Schritt weiter gehen und mit dir heute Nacht auferstehen,
wenn wir uns von deinem Holz leiten lassen, dann erzählt es uns, was wir bis jetzt verpassten.
Dann nimmst du uns am Kreuze mit dir mit- in dein gestern, heute und morgen. Dann lässt du uns nicht länger bei den Verstorbenen, dann bleibt uns das Ungewisse nicht länger verborgen.
Wir beide im gestern:
Gestern warst du Tod.
Und ich mit dir.
Gestern warst du Tod. Alles verloren, der Teufel neugeboren, Dunkelheit in meiner Seele, in deinen Händen eiserne Nägel.
Ans Kreuze genagelt, blutig geschlagen, mitten am Verzagen,
da hingst du.
Mein Herz in der Brust haut, ich krieg Gänsehaut,
dein Schrei zum Himmel – ich hörte ihn-so laut,
Da hingst du.
Ich spür deinen Schmerz, ich bin mir sicher ich kenn dein Herz.
Alle Uhren laufen rückwärts. Ich seh mich an deiner Seite stehen, mit dir in die Dunkelheit gehen.
Da hingst du.
Wenn die Hoffnung selbst stirbt,
wenn da etwas in einem zerspringt und klirrt,
wenn da keine Zukunft mehr, die um einen wirbt,
wenn alle Lichter hat man ausgeknipst,
wenn die Endlichkeit dir auf die Schulter tippt-
dann hängt mein Herz mit dir am Kreuze mit.
Du und ich im jetzt und hier:
Auch wenn mein Herz voll Trauer, es wird nicht sein von Dauer.
Denn wenn ich an dich glaube, dann wirst du mich bringen zum Staunen.
Wenn ich nicht, wie Besagte, entschlafe im Hoffnungslosen,
dann wirst du mich aus den Tiefen hohlen,
Ich kann sie sehen deine Wolken, ich werde ihnen folgen.
Und ja, dann höre ich sie, von der Empore kommen, in dieser Nacht:
Die lauten, glücklichen Himmelspauken,
die Trompeten, die allen Geliebten wieder Lebendigkeit einhauchen,
Gottes Stimme in meinem Ohr, die mir sagt: „Ich heb euch alle wieder und wieder empor“. Die Engels Schaar, die kommt in Herrlichkeit- die ist für alles bereit: Für jeden Fight.
Denn seien wir ehrlich: Wir brauchen keinen irdischen Superhelden mit Muskelkraft-
deine Kraft ist es, die uns verbindet hier an deinem Kreuze in dieser Nacht.
Und so ist es gefüllt mit aller Liebe, dieses Kirchen-Gehäuse.
So leuchtet es mir endlich ein, wie du am Kreuze kannst Liebe sein.
Ja, auf einmal kann ich sehen- dass du bist, voller Leben. Dass du gestorben bist, um uns was zu geben, dass du gekommen bist, um uns in die Ewigkeit zu heben.
So ist dieses Kreuze kein weltlicher Schmerz- zumindest nicht nur- dieses Kreuze ist ein Schwur:
Dass du mit uns gehst, durch die dunkelsten Stunden, dass du heilen wirst all unsrer Wunden. Dass wir mit dir das Licht werden erkunden, dass wir im Herzen sind verbunden.
Wir beide in Ewigkeit:
So wird unser beider morgen ein für immer sein:
„Denn Wir werden beim Herrn sein allezeit.“
Im morgen wirst du auferstehen und neben mir lebendig meine Wege mit mir gehen.
So wird dein Kreuz mich zukünftig an was anders erinnern: Ich bin eines deiner Kinder.
Und diese eisernen Nägel in deiner Hand, sie hielten auch dich nicht im irdischen Bann. Diese Nägel, so eisern, werden sein für mich wie ein Versprechen, wie ein Schwur zwischen dir und mir, einen den kann man nicht brechen:
Wie der Ring am Finger einer Hand, einer der für immer verband.
Wie zwei verschmolzene Blicke, voller gemeinsamer Momente,
wie das Gefühl verbundener Hände.
Wie dein Wasserschwall über meinem Kopf,
wie mein Herz voll Heimat in deiner Kirche pocht.
Wie das Kreuz, dass du mir für ewig auf die Stirn gemalt,
wie unser Glaube der alles überstrahlt.
Das ist Ewigkeit in gestern, heute und morgen
Du sagst: „Mein Kind, mache dir keine Sorgen, ich bleibe dir nicht verborgen, ich bin mit dir an allen Orten, ich werde dich halten gestern, heut und morgen- geborgen.“
Und so ist das Kreuze für mich nun mehr keine Last,
sondern ein Ort, an dem mache ich gerne Rast:
Wir hängen nicht am Kreuze machtlos,
denn unser Glaube macht uns königlich groß.
Durch ihn kann mein Herz dich sehen, stehend da am Himmeltor- wie du kommst zu mir, und ich zu dir empor.
Wir alle werden mit dir leben, denn du wirst uns auf Wolken heben.
„Du mein Jesus am Kreuze da, du bist und bleibst für immer wahr.
Gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit“ Halleluja.
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Philipper 1,19