Ulrich Lüders
Eigentlich bin ich ein waschechter Hamburger, denn 1960 kam ich in der Hansestadt auf die Welt. Allerdings bin ich nicht dort, sondern am westlichen Rand Niedersachsens zwischen Minden und Hannover groß geworden, machte das Abitur und ging nach Göttingen, um dort Theologie zu studieren.
Warum es gerade Theologie sein sollte? Mich hat schon von Anfang an die buchstäbliche Frage nach Gott und der Welt umgetrieben. Nicht immer nur mit Blickrichtung Kirche und Gemeinde, aber immer verbunden mit der Anfrage, was Glauben und Religion den Menschen bedeuten. Nach Studium und Vikariat wurde mir eine Stelle an der Uni Göttingen angeboten, die ich gerne annahm. Die Universität wurde jetzt für die nächsten acht Jahre meine neue Heimat, u.a. ging ich von Göttingen an die Ruhr-Universität Bochum, um dort als Assistent selber Studierende auszubilden und meine Promotion (2000) abzuschließen.
Doch die Lebenswege nahmen eine neue Wendung. Nach der Heirat mit der Pfarrerin Susanne Jantsch aus Spellen-Friedrichsfeld, einer Gemeinde zwischen Dinslaken und Wesel, wurde ich (kirchlich gesehen) Rheinländer und habe dort am Niederrhein meine kirchliche Ausbildung abgeschlossen. Für zehn Jahre war ich dann Krankenhausseelsorger in beiden Dinslakener Krankenhäusern, bevor ich 2012 auf die Stelle im Florence-Nightingale-Krankenhaus gewählt wurde.
Als Krankenhausseelsorger liegt mir besonders die seelsorgliche Begleitung ganz unterschiedlicher Menschen am Herzen. Das ist das, was mir am Arbeiten in einer Klinik wirklich Freude macht: Ich weiß nie genau, was sich hinter der nächsten Tür verbirgt, und ich staune und bin dankbar, wenn mich Menschen in solcher existentieller Not an ihren Lebensgeschichten teilhaben lassen. Ein offener und geistlicher Gesprächspartner für Sie zu sein, ist mein theologischer Ehrgeiz und Anspruch.
Dafür, dass ich die Bodenhaftung nicht verliere, sorgen unsere beiden Kinder. Neben der Familie spielt auch die Musik für mich eine große Rolle, so singe ich seit einigen Jahren in einem Chor, der Jazz, Swing und Gospelmusik macht.
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